Der Kühlschrank ist für mich der Platz im Haus, den ich am häufigsten und liebsten in Ordnung bringe. Es ist eine überschaubare Aufgabe, wenn ich das mal wieder in Angriff nehmen muss oder möchte. Und es liefert sofortige Vorteile und Zeitersparnis und ist nicht einfach „nur“ aufgeräumt. Es ist so viel angenehmer, wenn man die offene Milchflasche nicht erst im gesamten Kühlschrank suchen muss. Und wir haben nicht zwei oder drei geöffnete Milchflaschen gleichzeitig, von denen mindestens eine so langsam anfängt zu müffeln. Außerdem sehe ich direkt, welche geöffneten Gläser verbraucht, welches Gemüse oder Obst schon länger in diesem Haus zu Gast ist und dringend seiner Verwendung entgegensieht. Darüber hinaus lebe ich mit vier Männern in einem Haushalt. Zugegeben, drei von ihnen sind noch Männchen, aber man kann nie rechtzeitig genug anfangen. Wo Männer sich beim Einparken nämlich besser fokussieren können, fehlt ihnen im Kühlschrank der Rundumblick. Sie öffnen die Kühlschranktür, blicken in das Fach auf Augenhöhe: Nichts darin außer Marmelade und Senf! Und schon steht fest: „Wir müssen dringend einkaufen, is nix mea da!“ Obwohl der Rest des Kühlschranks voll ist mit frischen, appetitlichen Lebensmitteln. Seit einiger Zeit schon habe ich unseren Kühlschrank daher umgeordnet und auch wenn diverse Nutzer desselben gelegentlich versuchen, eine neue Ordnung oder einfach nur Chaos in den Kühlschrank hineinzubringen – damit sind nicht in erster Linie meine Jungs, sondern eher hilfsbereite Gäste  gemeint – kehre ich hartnäckig zu meinem System zurück. Weil ich es sinnvoll finde und weil es für uns (normalerweise) funktioniert.

Ich beginne ganz unten, weil dort die Fächer eigentlich festgelegt sind. In den beiden unteren Schubladen befinden sich das Gemüse- (zuunterst) sowie das Obstfach (darüber). Ich trenne zwischen Gemüse und Obst, weil ich sonst leicht den Überblick verliere, wie lange die Äpfel schon vor sich hin gammeln oder ob da vielleicht noch ein Salat ist, der welk zu werden droht. Geht die Woche dem Ende zu, sehe ich, was da noch so übrig ist und was ich verbrauchen sollte. Kommt zu Wochenbeginn Neues hinzu, lege ich es hinter oder unter das bereits Vorhandene. Und ja, ich lagere Äpfel und Apfelsinen tatsächlich im Kühlschrank. Ich nehme einen Aromaverlust in Kauf, weil die Äpfel deutlich langsamer schrumpeln und die Apfelsinen deutlich langsamer faulen. Tomaten, Bananen, Zwiebeln, Kartoffeln, Avocado lagern bei uns natürlich nicht im Kühlschrank.

Über den Gemüse-Obst-Schubladen ist unser Milchproduktefach. Sahne, Milch, Joghurt sind vergleichsweise leicht verderblich und sollten daher am kühlsten Ort im Kühlschrank gelagert werden. Und dieser befindet sich möglichst weit unten, weil die Wärme aufsteigt. Darüber ist das Fach für unseren Aufschnitt und Käse, die ebenfalls recht kühl lagern sollten. Die Nussmuse (Ist das wirklich der Plural?) sind eher zufällig in diesem Fach gelandet und fühlen sich dort wohl, also dürfen sie bleiben.

Die darüber befindlichen Marmeladen, Senf und allerlei Dips und Soßen müssen dagegen nicht ganz so kühl stehen. Ganz zuoberst ist eigentlich ein weitgehend freies Fach, es sei denn, jemand schiebt aus Bequemlichkeit einfach etwas rein, Hauptsache Kühlschrank. Dorthin stelle ich beispielsweise Reste vom Mittagessen, geschlagene Sahne oder Kuchen, die ich zwar kühl stellen möchte, die aber voraussichtlich schnell verzehrt werden. Wenn ich für den nächsten Tag etwas aus dem Tiefkühlfach verwenden möchte, gebe ich es zum Auftauen über Nacht ebenfalls in das oberste Fach.

In der Kühlschranktür ist der relativ wärmste Ort. Dort lagere ich in erster Linie die Getränke, Butter, Eier sowie Ketchup/Mayonnaise und – ganz wichtig bei kleinen Kindern – Kühlpacks.

 

Die Lagerung im Kühlschrank reicht übrigens völlig aus, Kühlpacks aus dem Tiefkühler sind zu kalt auf der Haut, selbst wenn man vorher noch ein Handtuch darum wickelt.

So sieht unser Kühlschrank im Idealzustand aus, zu dem ich, wie gesagt, immer wieder versuche, zurückzukehren. Und meine Männer haben sich daran gewöhnt. Vor allem finden es die Kleinen super, dass sich das Joghurt-Fach direkt in ihrer Reichweite befindet. Und auch der Herr des Hauses weiß, dass er erst eine neue Flasche Milch öffnen „darf“, wenn sich keine geöffnete mehr in der Kühlschranktür befindet. Ich bin da mitunter ziemlich pingelig. Ich mag es, wenn ich sofort weiß, wo etwas steht. Es ist sofort zu erkennen, ob die Butter aufgebraucht ist oder wie viel Joghurt noch da ist. Ich muss nicht ständig etwas im Kühlschrank suchen, weil ich auch versuche, Zwischenräume frei zu lassen. Das erleichtert den Überblick. Zugegeben, wir haben einen ziemlich großen Kühlschrank. Für einen Fünf-Personen-Haushalt finde ich die Größe in Kombination mit der Menge, die wir so im Kühlschrank lagern, angenehm übersichtlich. Darauf beschränkt es sich übrigens auch meistens. Da ich im Normalfall montags und freitags frisch einkaufe und montags auch die Gemüsekiste geliefert wird, haben wir zu kühlende Vorräte für etwa eine halbe Woche. Ich bin mir bewusst, dass ich mein Kühlschranksystem in den kommenden Jahren nicht unverändert beibehalten kann, weil die Menge wahrscheinlich überproportional ansteigen wird. Gleichzeitig hoffe ich jedoch darauf, dass mein System sich dem wachsenden Hunger meiner heranwachsenden Jungs anpassen kann. Im besten Fall ist einfach nur „mehr drin“. Denn seit ich mehr oder weniger dieses System im Kühlschrank habe, werden bei uns kaum noch Lebensmittel schlecht.

Ich habe übrigens mal gelesen, dass bei No-Frost-Kühlschränken eine solche Einteilung nach Kälte-Wärme-Regionen nicht von besonderer Relevanz ist. Dennoch bleibe ich bei meiner Aufteilung. Irgendwie is sie für mich intuitiv richtig und alle haben sich daran gewöhnt.

Wenn ihr euch mehr für das Thema „Kühlschrank organisieren“ interessiert, schaut unbedingt mal bei Heike auf  https://relleomein.de/2014/08/kuchenorganisation-der-kuhlschrank-video/  vorbei. Sie hat mich in vielerlei Hinsicht zu meiner Kühlschrankordnung inspiriert. Allerdings versuche ich weniger in Kunststoffdosen zu verpacken. Und ich tue mich auch eher schwer mit Mealprep, weil wir alle nicht so große Fans von Obst und Gemüse sind, das schon längere Zeit aufgeschnitten ist. Es geht doch nichts über einen frisch geschnittenen, saftigen Apfel, oder? Dennoch hat sie viele nützliche und detaillierte Hinweise, wie man den Kühlschrank organisieren kann. Vielleicht ist für euch ja noch der eine oder andere hilfreiche Tipp dabei.

Und falls ihr noch Fragen habt, lasst sie mir doch gern in den Kommentaren da. Außerdem würde mich interessieren, ob ihr auch ein Kühlschranksystem habt oder ob ihr ohne dies den Überblick behaltet.

Pippa