Gesunde Ernährung ist nicht nur in den Social Media ein großes Thema. Jeder definiert es anders. Manch einer glaubt, er müsse sich und seine Ernährung verteidigen oder gar andere von seinem Weg überzeugen. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, bei allen Anforderungen, die der Alltag mit sich bringt, Zeit zu haben für eine gesunde Ernährung – oder sich die Zeit zu nehmen. Und wenn es im Speziellen um die gesunde Ernährung von und mit Kindern geht, wird es noch mal ganz problematisch, finde ich.

Ich möchte diese Gedanken gleich vorweg schieben, weil ich niemanden von seinen Gewohnheiten abbringen oder gar meinen Weg aufdrängen möchte. Meine Absicht ist es lediglich, euch zu zeigen, wie ich typischerweise versuche, meine Familie einigermaßen gesund durch den Alltag zu bringen. Oder das, was ich für gesund halte.

Zu Beginn des Tages frühstücken wir alle zu Hause, darauf lege ich den größten Wert. Die Kinder brauchen Kraft für den Vormittag in Kindergarten und Schule. Sie sollen lernen, sich konzentrieren, spielen, toben. Dazu braucht der Körper Energie und ein Frühstück ist dazu der allerbeste Lieferant, finde ich. Wir machen es uns dazu so einfach wie möglich, da sind wir eigentlich alle ganz unkompliziert. Morgens bereite ich für uns ein frisches Müsli mit Joghurt oder Milch zu. Dazu verwende ich einzelne Zutaten, wie 4-Korn-Flocken, gemahlene Nüsse, Rosinen usw., oder eine selbstgemachte Granola, also kein gekauftes Müsli. Das ist meiner Ansicht nach ein guter Start in den Tag. Ich habe schon von manchem Kummer gehört, den das morgendliche Frühstück verursacht und deswegen bin ich sehr froh, dass sich diese Mahlzeit für uns alle so etabliert hat. Als Zwischenmahlzeit essen wir zu Hause, in Schule oder Kindergarten ein Stück Obst, wie einen Apfel, Banane, Kiwi oder je nach Jahreszeit auch ein paar Beeren oder Weintrauben. Dazu mögen die Kinder gern einen Zwieback, Knäckebrot oder eine Handvoll Studentenfutter. Der Herr des Hauses nimmt manchmal eine Banane oder einen Apfel mit ins Büro und bringt sie mit ein paar Dellen dann meistens abends wieder mit. Ich versuche ihm schon seit einiger Zeit klar zu machen, dass er durch den reinen Transport von Obst noch keine Vitamine zu sich genommen hat – leider erfolglos.

Mittags koche ich eigentlich frisch und verwende dazu immer reichlich Gemüse. Zum Nachtisch mache ich oft ein kleines Dessert selbst, ebenfalls mit frischem Obst in irgendeiner Form. Am Nachmittag gibt es einen kleinen Obstteller mit allem, was der Kühlschrank so hergibt, manchmal auch mit Gurke oder Möhre. Besonders am Montag, wenn die Bio-Kiste geliefert wird, stöbern wir gleich nach den frischesten, knackigsten Leckerein, auch wenn vielleicht noch Vorräte aus dem Kühlschrank aufgebraucht werden müssten. Ganz frisch ist es einfach am besten – und das ältere Obst und Gemüse wandert ganz unkompliziert in einen Smoothie oder eine Suppe. Zum Abendessen gibt es bei uns nämlich täglich einen solchen Smoothie, der bei uns „Frühstückssaft“ heißt. Da morgens meistens noch ein oder zwei Kinder schlafen, wenn der erste schon frühstückt, habe ich keine Möglichkeit, für alle einen frischen Smoothie zuzubereiten. Daher habe mir irgendwann angewöhnt, ihn abends zu machen. Ich verwende immer auch entweder Möhren oder „Grünzeug“ für unsere Smoothies und die Kinder trinken ihr Glas auch (fast) immer komplett aus. Wenn ich mal aus Zeitgründen keinen gemacht habe, wundern sie sich leicht anklagend: „Wie, Mama, gibt es heute keinen Saft???“

Außerdem schnippele ich zum Abendessen fast immer einen Teller mit Rohkost. Wenn ich etwas mehr Zeit habe, gibt es sogar einen gemischten Salat. Je nachdem, was gerade so da ist. Dazu selbst gebackenes Vollkornbrot, entweder frisch gebacken und noch warm  oder eingefroren und getoastet – dazu hin und wieder selbstgemachte Kräuterbutter. Dann brauchen wir (fast) nichts anderes zum Abendessen.

Ich weiß, dass wir vergleichsweise viel Obst essen und möglicherweise mehr Gemüse essen sollten. Auch geht es bei gesunder Ernährung nicht nur um Obst und Gemüse. Trotzdem möchte ich euch zeigen, wie wir es schaffen, dass es uns gerade auch mit kleinen Kindern gelingt, viele „sinnvolle“ Dinge zu essen. Natürlich essen die Kinder auch Kekse oder Süßigkeiten. Das kann und will ich nicht komplett vermeiden. Aus meinem Artikel zur Zuckerfreiheit (ihr findet ihn hier) wisst ihr, dass dies für mich durchaus ein problematisches Thema ist. Ich bin aber davon überzeugt, dass die Kinder viele gesunde Dinge zu sich nehmen und daher auch Süßigkeiten essen dürfen. Sie essen Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Naturreis, Naturjoghurt, Linsen, Quinoa, Nüsse und Trockenfrüchte. Ich backe Kuchen und Kekse ohne weißen Zucker. So etwas wie Milchschnitte oder Fruchtzwerge dagegen kennen sie überhaupt nicht. Und sollten sie mal keine Lust auf Obst, Gemüse oder Smoothies haben, dann ist das auch ok. Das Angebot ist da. Bestimmte Dinge gibt es bei uns einfach nicht, gerade weil wir Erwachsenen sie nicht essen (Stichwort „Nutella“). Und wenn es denn ein Brot mit Honig oder Marmelade oder ein Kakao zum Frühstück sein soll, dann ist dass auch in Ordnung.

Das Thema Ernährung ist mitunter sehr aufgeladen. Bitte nehmt meinen Bericht daher lediglich als Ideenpool und nicht als der Weisheit letzter Schluss. Es haben sich einfach Dinge in unsere Alltagsroutine integriert, die sich für uns gut und regelmäßig umsetzen lassen, auch wenn die Zeit knapp ist. Möglicherweise ist ja die eine oder andere Idee für euch dabei.

Vielleicht habt ihr ja noch andere unkomplizierte gesunde Gewohnheiten, dann lasst sie doch sehr gern in den Kommentaren da. Und habt ihr vielleicht Erfahrungen zum Meal Prep? Das funktioniert bei mir leider (noch) gar nicht…

Pippa