Nach einem wirklich tapferen November, in dem wir die Weihnachtsvorbereitungen noch nicht sehr an uns heran gelassen haben, hat bei uns mit dem ersten Advent endlich auch die Vorweihnachtszeit begonnen. Für die Kinder ist die Aufregung groß, schon allein wegen der täglichen Überraschungen im Adventskalender. Aber auch diverse weihnachtliche Vorlese-Geschichten, leckeres Weihnachtsgebäck und die schon seit Jahren heißgeliebte Weihnachts-CD von Rolf Zuckowski wurden hier schon sehnlichst erwartet. Der Nikolaus war ebenfalls da und hat sogar eine Kleinigkeit für die Kinder da gelassen. Der Dezember steckt voller Geheimnisse und Überraschungen, im Übrigen nicht nur für die Kinder. Auch ich genieße es, mich von dem Zauber, den leuchtenden Augen und der Spannung der Kinder anstecken zulassen. Ich liebe die Traditionen und Geschichten und kann dabei auch ganz gut vergessen, wer hinter dem ganzen Zauber steckt. Es ist einfach zu schön, mich gemeinsam mit den Kindern der Illusion hinzugeben.

In diesem Jahr haben wir einen neuen kleinen Gast in unserem Hause: Jerik, der kleine Weihnachtswichtel, hat am 1. Dezember seine Wichteltür vor dem Zimmer der Kinder platziert und harrt nun der Dinge, die der Advent so mit sich bringt. Für uns ist diese dänische Tradition in diesem Jahr ein Novum. Ich habe mich so in das Buch „Weihnachten hinter der Wichteltür“ verliebt, dass ich unbedingt so einen kleinen Wichtel für meine drei Wichtel haben wollte und freue mich sehr, dass er tatsächlich bei uns eingezogen ist. Er hat uns schon den einen oder anderen Brief geschrieben und gestern sogar Mehl aus unserer Küche und den Teigroller der Kinder stibitzt und eine ziemliche Sauerei veranstaltet. Bin gespannt, was er noch so alles anstellt.

Außerdem wollte ich unbedingt noch eine Idee mit euch teilen. Es „Rezept“zu nennen ist definitiv übertrieben, daher versuche ich diese Bezeichnung zu vermeiden. Aber unsere ganze Familie findet es so großartig, es ist simpel und verschönert auf diese Weise die Advents- und Weihnachtszeit, ohne viel Arbeit zu machen.

Wir sind nämlich alle keine großen Kinderpunsch-Fans. Den Kindern ist er zu süß (ja, wirklich wahr!) und ich habe kein gutes Gefühl dabei, wenn sie noch eine zweite oder dritte Tasse möchten, weil ich die Zutaten meist nicht besonders gut finde. Aber so ein gemütliches Heißgetränk, wenn es draußen ungemütlich ist, ist trotzdem etwas Feines, oder? Daher machen wir unseren Punsch einfach selbst. Je nachdem, wie viel Lust, Zeit oder Zutaten wir haben,geht es mit mehr oder weniger Aufwand.

Hier erstmal die einfachste Variante:

4 TL Früchtetee

0,5 l Apfelsaft

ggf. etwas Honig.

Naja, die Zubereitung könnt ihr euch sicher denken: Den Früchtetee mit einem Liter kochendem Wasser aufgießen, 10 Minuten ziehen lassen, damit er schön intensiv ist. Wenn hauptsächlich die Kinder den Punsch trinken, gieße ich den Apfelsaft kalt dazu, dann ist der Punsch gleich trinkbar, auch für Kleinkinder. Den Honig nehme ich weniger wegen des Geschmacks – wir trinken unsere anderen Getränke ja auch ungesüßt. Vielmehr gebe ich ihn seiner guten Inhaltsstoffe wegen dazu in der Zeit, in der hier der Schnupfen kursiert. Ansonsten lasse ich den Honig einfach weg. Also, auf die Frage: „Mama, hast du Punsch?“ gibt es bei uns nur eine Antwort: „Klar, ist in 10 Minuten fertig.“

Aber jetzt kommt’s: Es gibt natürlich diverse Abwandlungen. Mit weihnachtlichem Früchtetee bekommt der Punsch das festliche Aroma gleich von allein. Ihr könnt aber auch Glühweingewürz, eine Zimtstange, Anis, Nelken oder was ihr mögt zu dem Tee geben und mit ziehen lassen. Wenn noch ein Stück Ingwer dabei ist, hat man noch eine weitere gesundheitsfördernde Wirkung. Der Punsch bekommt dann aber eine leichte Schärfe, das ist vielleicht nicht jedermanns Sache.

Und für die Luxus-Variante kann ich euch Kirschsaft oder frisch gepressten Orangensaft empfehlen, gern auch in Kombination, also statt Apfelsaft etwa 200 ml Orangensaft und 200 ml Kirschsaft. Oder in die Basis-Variante einfach den Saft einer halben Mandarine pro Glas Punsch dazu geben. Einfach, aber wirkungsvoll.

Für Genießer über 7 oder 8 Jahren sollte der Saft erwärmt werden (nicht kochen), bevor er zum Tee gegeben wird, damit es wirklich heißer Punsch und nicht  lauwarme Plörre ist. Meine Kinder möchten aber wenn, dann ihren Punsch JETZT, und nicht erst warten, bis er abgekühlt ist oder ihn in kleinen Schlückchen schlürfen. Auch gut.

Probiert es mal aus, der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Wir mögen ihn sehr, er ist kinder-, autofahrer- und schwangerenfreundlich. Man kann ihn morgens, mittags oder abends trinken – oder den ganzen Tag über. Und die Zutaten habe ich in irgendeiner Form immer vorrätig, zumindest für die ganz einfache Version.

Was genießt ihr denn am liebsten im Advent? Nehmt ihr euch die Zeit für aufwändigere Leckereien oder habt ihr vielleicht die eine oder andere zeitsparende Idee?

So oder so wünsche ich euch weiterhin einen genussvollen und stressfreien Advent. Genießt es und lasst es euch gut gehen.

Alles Liebe,

Pippa