Lang ist’s her, dass es an dieser Stelle etwas Neues gab. Der Sommer war lang und anstrengend schön. Irgendwo zwischen Kofferpacken für den Sommerurlaub, nach dem Urlaub alles wieder verräumen und Schul-/Kindergartenstart drohte das Thema Essen manchmal unterzugehen. Ich erfülle das klassische Klischee und esse für mein Leben gern Salat, besonders im Sommer in den verschiedensten Varianten. Aber auch gern zu anderen Jahreszeiten. Meine Kinder übrigens auch. Nicht immer und nicht immer alle Zutaten darin. Aber wenn sie schon Salat essen, bin ich großzügig, was das Herauspicken von einzelnen Zutaten betrifft. Unter der Bedingung, dass für mich mehr als nur ein paar grüne Blättchen übrig bleiben.

Einzig der Aufwand hält mich davon ab, häufiger Salat als Beilage zum Mittagessen oder Abendbrot zuzubereiten: Salatblätter verlesen und waschen, Tomaten waschen und in Scheiben schneiden, Gurken schälen und in Scheiben schneiden, Möhren waschen und raspeln, gern auch noch ein Ei kochen, pellen und achteln. Dazu noch ein Dressing anrühren. Nur ein paar Zutaten, aber damit ist man schon eine ganze Weile beschäftigt. Und diese Zeit nehme ich mir im normalen Alltag nicht und beschränke mich auf ein paar Tomatenstücke mit Essig, Öl, Pfeffer und Salz, das geht wenigstens fix .

Seit einiger Zeit schon liebäugele ich mit dem Thema Meal Prep. Der Gedanke ist so verlockend, sich im Vorfeld gebündelt etwas mehr Arbeit zu machen, um dann zu gegebener Zeit schnell eine gesunde Mahlzeit auf dem Tisch zu haben. Allerdings habe ich so meine Probleme mit der Vorstellung, sonntags schon das Obst und Gemüse zu schnippeln, von dem ich dann die gesamte Woche esse. Ehrlich gesagt finde ich allein die am Vortag geschnippelten Möhren am nächsten Tag nicht mehr so appetitlich.

Jetzt habe ich aber schon mal einen Anfang gefunden, der mir den häufigeren Salatgenuss buchstäblich schmackhaft gemacht hat.

Eigentlich per Zufall habe ich einen Blattsalat vorbereitet und dann doch nicht alle Blätter davon verarbeitet. Die übrigen gewaschenen und geschleuderten Salatblätter blieben in einem mit Deckel verschlossenen Gefäß noch für weitere zwei Tage übrig und waren auch nach zwei Tagen noch knackig. Voraussetzung ist, dass der Salat nicht schon vor dem Waschen schlapp, sondern so frisch wie möglich vorbereitet wird. Schon haben wir für drei Tage den Salat parat und benötigen „nur“ noch ein paar weitere Zutaten, wenn wir das möchten, und ein passendes Dressing. Übrigens finde ich es auch sehr praktisch, gleich ein paar Blättchen Salat gewaschen und verzehrfähig im Kühlschrank zu haben, um ein belegtes Brot oder Brötchen damit zu verfeinern. Normalerweise würde ich mir nämlich nicht ein Blättchen Salat waschen und trocken tupfen, nur damit mein Käse auf der Brötchenhälfte etwas Gesellschaft hat,

Aber zurück zum Thema: Für das Dressing habe ich ein tolles Rezept, das, einmal zubereitet, für vier Wochen in einem verschlossenen Glas im Kühlschrank aufbewahrt werden kann. Soll es also Salat geben, Glas schütteln oder umrühren, über den Salat geben – fertig. Für mich bietet das einen absoluten Komfort, ohne dass ich auf Fertigprodukte zurückgreifen muss.

Die Tomaten wasche ich teilweise auch schon für den nächsten Tag im Voraus. Oder wenn ich morgens das Obst für den Vormittag vorbereite, wasche ich gleich die Tomaten für die nächste Mahlzeit mit. Wenn es am Sonntag Frühstückseier gibt, koche ich gleich zwei mehr, dann muss ich sie für den Salat am nächsten oder übernächsten Tag nur noch pellen und schneiden. Das Möhrenraspeln überlasse ich großzügig der Küchenmaschine und wasche sie nur, statt sie zu schälen. Das bringt zusätzlich zur Arbeitserleichterung noch ein paar Balaststoffe mit, ohne dass man das im Endergebnis erkennen kann.

Alle Zutaten sind natürlich völlig optional, jeder kann das nach seinen Vorlieben oder entsprechend dem Kühlschrankinhalt anpassen. Die Cranberries im Salat sind für uns aber eine absolute Offenbarung. Bei Wintersalaten bieten sie einen angenehmen Kontrast und nehmen Radicchio, Endiviensalat und Co. den bitteren Geschmack. Im Sommer wuchs bei uns im Garten ein Teil es Wildsalates wieder, den ich im letzten Jahr gepflanzt habe. Zur leichten Schärfe des Ruccola oder zum säuerlichen Geschmack des Sauerampfers harmonieren die getrockneten Cranberries perfekt. Aber auch mit frischen Erdbeeren im Frühsommer oder später mit Weintrauben ein Genuss. Probiert es mal aus, das ist wirklich eine große Empfehlung von mir!

Je nach Aufwand kann der Salat mit gebratenem Ziegenkäse oder gebratenen Champignons, gekochtem Ei, Schinken, geraspeltem Käse, Avocado verfeinert werden. Großartig finde ich persönlich auch die Kombination aus Schafskäse (gebraten oder auch nicht) mit Feigen und etwas Honig darüber. Ich habe hier unsere „Basisvariante“ aufgeschrieben, weil sie so unkompliziert und zugleich köstlich ist.

Die Zutaten passen in etwa für zwei Personen als Hauptmahlzeit oder als Beilage für eine ganze Familie – ja nachdem, wie viel Salat ihr so esst.

So, und jetzt genug der Worte, hier ist mein Salatrezept:

Zutaten:

2 Hände voll Wildsalat oder andere Salatblätter
3 Tomaten
2 Möhren
1/2 Salatgurke
1 EL getrocknete Cranberries
1 EL Sesam
1 EL Sonnenblumenkerne

Für das Senfdressing:
25 g Senf
25 g Balsamicoessig
1/2 TL Kräutersalz
1 kräftige Prise Pfeffer
125 g Olivenöl

Zubereitung: Den Wildsalat verlesen, waschen und in mundgerechte Stücke zupfen. Die Tomaten waschen und in Scheiben schneiden. Die Möhren waschen und raspeln. Die Salatgurke waschen oder schälen und in Scheiben schneiden. Auf einem Teller oder in einer Schüssel anrichten.
Für das Dressing Senf, Balsamicoessig, Kräutersalz und Pfeffer gründlich verrühren. Anschließend das Olivenöl kräftig unterschlagen. (Nach einiger Zeit der Lagerung trennt sich das Olivenöl wieder von den restlichen Zutaten. Bei einem späteren Gebrauch einfach das Glas schütteln und dann über der Salat geben).
Von dem Dressing je nach Geschmack vier bis fünf Esslöffel über den Salat geben, den Rest in einem verschlossenen Schraubglas im Kühlschrank bis zum nächsten Gebrauch aufbewahren.
Zum Schluss noch die Sesamkörner, Sonnenblumenkerne und Cranberries über dem Salat verteilen, servieren und genießen.

Dazu passt übrigens toll ein Stück selbstgebackenes Brot. Wenn man es vorgebacken und eingefroren hat, braucht man es nur aufzutauen und/oder kurz im Backofen knusprig aufzubacken – so viel zum Thema Meal Prep…

Für mich ist das eine der genussvollsten und flexibelsten Mahlzeiten und mit ein paar kleinen Tricks wirklich schnell zubereitet.

Ich würde mich freuen, wenn ihr euch davon auch im Herbst noch inspirieren lasst – oder es euch schon mal für das nächste Frühjahr vormerkt.

Alles Liebe,
Pippa